Taleb A. und die AfD
Der mutmaßliche Täter A. ist offenkundig Fan der AfD, das ergab eine Auswertung mehrerer seiner Social-Media-Konten durch den SPIEGEL. Schon vor acht Jahren schrieb er bei Twitter, dass er gemeinsam mit der AfD ein Projekt starten wolle: eine Akademie für Ex-Muslime. Auf die Frage eines anderen Nutzers, warum er das ausgerechnet mit der AfD vorhabe, antwortete er: »Wer sonst bekämpft den Islam in Deutschland?« Diese Meinung hat er offenkundig bis zuletzt behalten. Noch diesen Juni retweetete er Parteichefin Alice Weidel, schrieb dazu mit Tippfehlern: »Die Linken sind Verrückt. Wir brauchen AFD, um die Polizei vor sich zu schützen.« Auch an den bekanntesten Kopf der rechtsextremen »Identitären Bewegung«, Martin Sellner, richtete er sich zu der Zeit in Tweets. Außerdem retweetete er die rechtsextreme AfD-nahe Aktivistin Naomi Seibt mit folgendem Zitat auf Englisch: »Tyrannei beruht auf der Fügsamkeit von Feiglingen. Ich entscheide mich dafür, mutig zu sein.«
Es finden sich viele weitere Inhalte, die sich sonst auch auf Accounts aus dem AfD-Umfeld finden. Er repostete etwa eine Fotomontage, auf der Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Schild mit der Aufschrift »I destroyed Europe« (»Ich zerstörte Europa«) in den Händen hält. Oder vom Querdenker-Aktivisten und Anwalt Markus Haintz. Oder Videos, in denen französische Rechtsextremisten »Remigration« und »Islam raus aus Europa« fordern – und sie »Patrioten« genannt werden. Und auch bei der AfD scheinen ihn einige interessant zu finden. So folgte ihm mehrere bekannte Funktionäre der AfD und ihrer Jugendorganisation »Junge Alternative«.