Steht die Einigung zwischen Hamas und Israel nun doch auf der Kippe? Die Hamas breche die Vereinbarungen und verhindere eine Einigung, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Donnerstagmorgen mit. In „einem Erpressungsversuch in letzter Minute“ widerrufe die Hamas ausdrückliche Vereinbarungen, die mit den Vermittlern und Israel getroffen worden seien. So lange die Hamas nicht allen Einzelheiten der Vereinbarung zustimme, werde das Kabinett nicht tagen, heißt es in der Erklärung weiter. Eigentlich hätte die Kabinettssitzung um 10.00 Uhr (MEZ) beginnen sollen.
Die Hamas weist israelische Vorwürfe zurück, sie ziehe sich von einzelnen Punkten des Abkommens für eine Waffenruhe im Gazastreifen zurück. Man stehe zu der von den Vermittlern vorgelegten Vereinbarung, teilt der ranghohe Hamas-Vertreter Issat El-Reschik mit.
Möglicherweise gab es einen weiteren Grund für die Verschiebung der Kabinettssitzung. Israelischen Medienberichten zufolge überlegte die Partei des rechtsextremen Finanzministers Bezalel Smotrich, die Regierungskoalition zu verlassen. Später hieß es dann, die Partei bleibe Teil der Regierung, fordere aber, dass nach 42 Tagen der Krieg gegen die Hamas fortgesetzt werde.
Israelischen Angaben zufolge werden derzeit in Katar noch abschließend Details zu der von Katar und den USA zuvor offiziell verkündeten Waffenruhe im Gazastreifen geklärt. Laut der israelischen Nachrichtenseite „Ynet“ handelt es sich um „technische Details“ wie die genaue Zusammensetzung der Liste von palästinensischen Häftlingen, die aus israelischen Gefängnissen freikommen sollen.