Krieg in der Ukraine

Ben Mengler
Ben Mengler
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist für die Stationierung von Truppen aus Nato-Staaten als Teil möglicher Sicherheitsgarantien nach einem Friedensschluss mit Russland. „Wir unterstützen, dass ein Kontingent des einen oder anderen Landes, unserer Verbündeten, unserer strategischen Partner, ein Teil der Sicherheitsgarantien werden kann“, sagte der Staatschef auf einer Pressekonferenz mit dem polnischen Regierungschef Donald Tusk in Warschau.

Die Frage der Truppenstationierung habe er allgemein bereits mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Vertretern der baltischen Staaten diskutiert. Er werde das auch mit Großbritannien besprechen, sagte Selenskyj.
Es gelte dabei, noch viele Fragen zu Stärke und Ausrüstung der Truppen und dem Stationierungsort zu klären. „Vor dem Kontingent sollte es aber Ausbilder mit einem großen Ausbildungsprogramm unserer Jungs in der Ukraine geben", sagte Selenskyj. Zudem könnten ausländische Soldaten nur ein Teil der Sicherheitsgarantien für sein Land sein.

Eine Frage der Sicherheit sei zudem der Waffennachschub der Armee. „Etwa 33 bis 34 Prozent des gesamten jährlichen Waffenbedarfs in der Ukraine sind aus einheimischer Produktion", sagte der Staatschef. Zu Kriegsbeginn seien es weniger als zehn Prozent gewesen. Die europäischen Verbündeten deckten derzeit knapp 30 Prozent, die USA bis zu 40 Prozent des Waffenbedarfs ab. Trotzdem sei Russland bei fast bei allen Waffengattungen überlegen. „Drohnen haben wir mehr", sagte er.

Laut Selenskyj sind derzeit etwas mehr als 600.000 russische Soldaten in der Ukraine. Er bezifferte die Stärke der eigenen Armee mit 880.000 Mann. Vor knapp zwei Wochen sprach er in einem Interview noch von einem Bestand von 980.000. An einigen Frontabschnitten seien die Russen den Ukrainern dennoch zahlenmäßig überlegen.

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