Der Montag nach der BTW

Malte Göbel
Nachrichtenressort
Malte Göbel

Kubicki gibt Abweichlern bei Abstimmung zum »Zustrombegrenzungsgesetz« Schuld am FDP-Misserfolg

Für den FDP-Politiker und Vizepräsidenten des Bundestags Wolfgang Kubicki ist klar, wer für das miese Abschneiden der Liberalen bei der Bundestagswahl verantwortlich ist: die Parteikollegen, die nicht gemeinsam mit der AfD im Bundestag votieren wollten. Bei der Abstimmung über das »Zustrombegrenzungsgesetz«, das die Union Ende Januar eingebracht hatte und mit den Stimmen der AfD verabschieden wollte, hatten mehrere FDP-Abgeordnete mit Nein gestimmt, sich enthalten – oder gar nicht erst an der Abstimmung teilgenommen.

»In einem Wahlkampf, wo es wirklich um viel geht, nach außen das Bild zu vermitteln, die Partei sei nicht geschlossen, ist das Schlimmste, was man tun kann«, sagte Kubicki nun in der »Bild«. Dies sei »einer der zentralen Fehler gewesen in der Wahlkampfführung«. 
Foto: Bernd Elmenthaler / Geisler-Fotopr / Geisler-Fotopress / picture alliance
Der 72-Jährige räumt ein, dass der Ausgang der Wahl schwer für ihn zu verkraften gewesen sei. »Ich habe bis heute Morgen das Ergebnis begossen, im wahrsten Wortsinn«, sagt Kubicki. »Es geht mir heute nicht gut. Aber es ist keine Lösung, aufzugeben.« Und so habe er sich als möglicher Nachfolger von FDP-Chef Christian Lindner ins Spiel gebracht. »Und zwar nicht nur wegen des Weines, sondern weil mich so viele Menschen, die ich persönlich sehr schätze, gebeten haben.«

Am Wahlabend hatte Kubicki noch angekündigt, sich wie FDP-Chef Christian Lindner aus der Politik zurückzuziehen. »Ja, dann ist für mich politisch Schluss, denn ich werde in der nächsten Woche 73 Jahre alt«, sagte der Politiker dem »Flensburger Tageblatt« für den Fall, dass die FDP den Einzug in den Bundestag verfehlen sollte. So kam es dann auch – aber bei Kubicki gab es über Nacht offenbar einen Sinneswandel. 
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Updated at: 02/24/2025 07:35 PM