Analyse: Dröge gelingt der Balanceakt
Katharina Dröge hält eine der stärksten Reden ihrer bisherigen politischen Laufbahn und die bislang stärkste Rede der heutigen Debatte. Der Grünen-Fraktionschefin gelingt ein Balanceakt: Sie attackiert Merz als Person, kritisiert seine Politikwende und positioniert die Grünen trotzdem als staatspolitisch Verantwortliche, indem sie eine schnelle Gesetzesänderung zur Verteidigungsfähigkeit Deutschlands zusagt.
Von dem morgendlichen Vorschlag von Union und SPD, bis zu 50 Milliarden des neuen Sondervermögens in Klimaschutz zu stecken, lässt sich die 40-Jährige nicht beirren, sondern fordert weitere Zugeständnisse. Die Vorbehalte gegenüber dem konservativen Kanzlerkandidaten, die Dröge formuliert, treffen auch den Nerv anderer Fraktionen. Beispielsweise die Kritik, Merz sei noch nie in der Lage gewesen, die Interessen des Landes an erste Stelle zu stellen sund nicht die eigenen. »Die Bürgerinnen und Bürger müssen erkennen, dass das Ihr Politikprinzip ist, nicht immer ehrlich zu sein«, kritisiert Dröge.